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Putten: Das Spiel im Spiel

Putten hat so viele Besonderheiten und einzigartige Aspekte, dass es oft als eigenes „Spiel im Spiel“ angesehen wird. Erst in den letzten Jahren wurde dieser Aspekt des Golfspiels genauer wissenschaftlich untersucht. Messungen brachten teilweise überraschende Ergebnisse ans Licht, die wir beim Bau unserer EasyPutter berücksichtigen.

Meistgenutzter Schläger

und daher auch der wichtigste Schläger ist der Putter. Rund die Hälfte unserer Golfschläge werden mit dem Putter gemacht.
Ein 10cm-Putt ist genau so wichtig wie ein 230 Meter-Drive – klappt er nicht, kostet es einen Punkt.

Die schnellste und einfachste Methode, den eigenen Score zu verbessern – besser Putten lernen

So einfach, schnell und dauerhaft läßt sich kein anderer Schlag beim Golfen verbessern wie das Putten – unabhängig von Alter, Konstitution, Kondition und Handicap.

Warum ist Putten für viele Golfer so schwierig?

Zielen:

Messungen an vielen Hunderten von Golfern haben ergeben, dass über die Hälfte der Golfer aus einer Entfernung von 2,5 Meter bereits am Loch VORBEI zielen. Die ungewöhnliche Position, über dem Putter gebeugt auf ein Ziel zu zielen, ist nicht nur schwierig, sondern für viele Golfer physiologisch nicht präzise machbar. (Vertiefung: Parallaxenfehler, Hornhautkrümmung). Abhilfe: zielen wie beim Gewehr, Augen auf einer Linie mit „Kimme“, „Korn“ und Ziel – nämlich HINTER dem Putter.

Richtungskontrolle:

Den größten Einfluss auf die korrekte Richtung hat die Schlagfläche.
Steht sie im Treffmoment nicht 90-Grad (square) zur Zielrichtung, rollt der Ball in eine andere Richtung.
Wenn die Schwungbahn, auf der sich der Schlägerkopf im Treffmoment bewegt, nicht identisch ist zur Zielrichtung, rollt der Ball auch nicht in die gewünschte Richtung.Die Auswirkung ist allerdings prozentual deutlich geringer als bei einer verdrehten Schlagfläche.

Putterkopf square im Treffmoment ist vier wichtiger als die absolut korrekte Schwungbahn!

Die korrekte Schlagfläche (square = 90 grad zur Ziellinie) ist wesentlich wichtiger als die Schwungbahn – die verdrehte Schlagfläche bewirkt fast 80% Abweichung (Beispiel: Schlagfläche 10 grad offen, Ball rollt ca 8 Grad seitlich)

Eine Abweichung von der idealen Schwungbahn wirkt sich mit ca. 20% Abweichung aus.
Wenn der Schlägerkopf auf einer Bahn von 10% zur Ziellinie mit squarer Schlagfläche auf den Ball trifft, ist die Abweichung nur ca. 2 Grad..

Abweichungen liegen bei einem Faktor von fast 1 zu 4, also ist es wesentlich wichtiger, sich auf eine square Schlagfläche zu konzentrieren als auf die Schwungbahn.

Grüngeschwindigkeit:

durch unterschiedliche Beschaffenheit des Grüns (Härte, Trockenheit, Grassorte und Schnittlänge) können Bälle bei identischem Schwung sehr unterschiedlich weit rollen. Diese Bedingungen können von Platz zu Platz und sogar auf einem Platz von Tag zu Tag wechseln.

Der identische Schwung kann den Ball rollen lassen von

  • 2,80 Meter (langsames Grün)
  • über 5 Meter (sehr schnelles Grün für Clubniveau)
  • 7 Meter (sehr schnelles PGA-Grüns)

Diese Unterschiede von mehr als der doppelten Rollweite (bei gleicher Energieaufnahme) machen es sehr schwierig, eine zuverlässige Längenkontrolle ausschließlich aus dem Gefühl heraus zu erreichen. Hier helfen präzise Anhaltspunkte – Stichwort: Längenkalibrierung – siehe auch Tipps und Tricks – Längenkontrolle.

Breaks:

Breaks zu lesen ist wichtig – und leider nicht ganz einfach. Man kann es sich aber erleichtern, in dem man moderne Methoden zu Hilfe nimmt, z.B. auch das Aimpoinit-Greenreading.

Unsere Empfehlungen:

Grün bereits beim Annähern analysieren: Wie ist die Umgebung des Grüns? Hat die gesamte Areal rund um das Grün eine Neigung – dann ist es sehr wahrscheinlich, dass das Grün insgesamt auch in die gleiche Richtung geneigt ist.

Grün von mindestens zwei Seiten betrachten

Aimpoint Express: anhand der Neigung des Grüns, das nach Anleitung mit den Füßen gefühlt werden kann (Vorteil: keine optische Täuschungen) ergeben sich leicht und schnell ermittelbare Zielpunkt für den Putt.
Link: Aimpoint Rolf Kinkel

Unterschiedliche Techniken beim Putten

Unterschiedliche Techniken beim Putten – gleiche Kraft oder gleiche Zeit

Version „gleiche Kraft“: hier bewegt der Spieler den Putter immer mit dem gleichen Krafteinsatz – dadurch dauert ein kurzer Putt deutlich kürzer als ein langer Putt – die Geschwindigkeit des Putterkopfes ist beim langen Putt nur unwesentlich höher.

Version „gleiche Zeit“: bei dieser Putt-Technik wird für JEDEN Putt genau gleich viel Zeit aufgewendet. Das heisst, ein kurzer Putt wird sehr langsam bewegt, ein langer Putt muss in der gleichen Zeiteinheit natürlich viel schneller beschleunigt werden.

Als Faustregel gilt:
Rückschwung dauert genauso lang wie der komplette Durchschwung:
ab mittlerer Länge: 1/3 Rückschwung, 2/3 Durchschwung.

Als Zeittakt kann ein Lied mit z.B. 100 bpm (beats per minute) verwendet werden.

Diese Methode hat drei Vorteile:

  • genaue Zeitmessung, z.B. durch „Sprichwort“ (z.B. „eintausend-und drei“) oder Musikstück (100 bpm, z.B. „Hello“ von Beatles)
  • Exponentielle Zunahme der Längendosierung bei kurzen Putts (weniger Schwungweg UND geringere Beschleunigung)
  • längere Putts (mehr als 20m) erfordern nicht so lange Ausholwege wie bei Version „gleiche Kraft“.

Mehr Gewicht bei schnelleren Grüns – oder bei langsamen? Oder ist etwas beides richtig???

Erstaunlicherweise ist hier beides richtig – es hängt von der jeweiligen Art des Puttens an.

Putt-Version: gleiche Kraft“

Bei dieser Art zu Putten, gilt: langsame Grüns = mehr Gewicht (denn dieses Mehrgewicht kann bei gleichem Kraftaufwand nicht so schnell beschleunigt werden)

Langsames Grün = mehr Gewicht

Schnelle Grüns = weniger Gewicht

Putt-Version: „gleiche Zeit“:

Bei dieser Art zu Putten, gilt:

Langsames Grün = weniger Gewicht

Schnelles Grün = mehr Gewicht

Mythen und Missverständnisse

Mythos: gerade oder Kreisbahn? – die Wahrheit: die natürliche Schwungbahn ist ein Ellipsen-Segment

Oft streiten sich Golfer, ob die ideale Technik bei Putten ein Kreissegment (offen-square-offen) oder gerade (square-square) sei.

Hier handelt es sich um ein großes Missverständnis, das nur entstehen konnte, weil eine dreidimensionale Bewegung auf zwei Dimensionen reduziert wurde:

Stellen wir uns einen Golfer vor in seiner Ansprechposition beim Putten.
Denken wir uns jetzt die Rotationsebene (Wirbelsäule auf Schulterhöhe) und führen einen vollständigen Kreis in dieser Bewegung aus. (Bitte nur in Gedanken 😉 Je nachdem, wie der Golfer steht, ergibt dies einen mehr oder weniger geneigten Kreis, je steiler er steht, desto flacher wird dieser Kreis.

Wechseln wir die Perspektive: betrachten wir dieen Kreis von oben. Projezieren wir den Kreis auf die Bodenebene, ergibt sich eine Ellipse: je steiler der Golfer steht, desto größer wird der Kreiswinkel, den sein Putterkopf bei Putten durchläuft. Der Golfer, dessen Wirbelsäule im Extremfall horizontal ausgerichtet ist, hat kaum eine Winkelveränderung seines Putterkopfes. Dadurch wird die Chance, dass sein Putterkopf wirklich square im Treffmoment steht, natürlich deutlich größer.

Aufgrund der Regelvorgaben für zulässige Putter (vor allem dem vorgeschriebenem Lie von unter 80 Grad) und der Physiognomie des Menschen ist ein Putten in einer Linie (auf dem Boden) nicht möglich – auch nicht bei einer Pendelbewegung. Die normale Puttbewegung, also ohne den Versuch, den Schläger bewusst in eine gerade Bewegung zu manipulieren, wird auf einer geraden EBENE stattfinden – das ist gefühlt ein gerader Schwung – aber auf einer SchwungEBENE und nicht auf einer geraden LINIE, Der Putterkopf bewegt sich auf einem Kreissegment. Versuche, ihn auf einer „geraden Linie“ zu bewegen, erfordert ein permantes Nachjustieren der gesamten Bewegung. Dies überfordert die Wharnehmung, die Verarbeitung und Korrekturanweisungen im Gehirn und die permanente muskuläre Nachjustierung – dauerhafte Versuche mit dieser Technik erzeugen häufig den gefürchteten Yips.

Folgerung:
Je horizontaler die Schwungachse (Wirbelsäule auf Schulterebene) beim Putten gehalten wird, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass wir den Putterkopf im Treffmoment square an den ball bekommen. (Das ist der wichtigste Aspekt mit den größten Auswirkungen auf die rollrichtung – siehe oben).

Empfehlung:

  • Ein weiter nach vorne gebeugter Stand ist besser als ein aufrechter Stand.
  • Versuchen Sie nicht, den Putterkopf anhand einer Linie am Boden (Alignmentstick etc) zu bewegen – lassen sie ein Ellipsensegment als natürliche Bewegung zu.

Mythos: Feeling eines Putters

Viele Golfer empfinden bei verschiedenen Schlagflächen im Treffmoment Unterschiede im „Touch“ oder „Feeling“. Sie schieben diese Empfindung auf unterschiedliche Härten, Oberflächenstruktur (Stichwort Grooves) und Materialien der Schlagflächen.
Tatsache ist: die Schlagflächen müssen aber aus Genehmigungsgründen sehr hart sein, es ergibt sich dadurch kein wesentlicher Unterschied – das Empfinden entsteht tatsächlich vor allem über Psychoakustische Prozesse im Gehirn – wir hören unterschiedliche Klangbilder im Treffmoment und unser Gehirn suggeriert uns unterschiedliche „Gefühle“ im Treffmoment.

Unser Tipp:
Lassen Sie sich nicht von Ihren Ohren ablenken, entscheiden Sie aufgrund objektiver Daten, mit welchem Putter Sie die besten Ergebnisse erzielen statt auf akustische Täuschungen herein zu fallen. Wichtig ist die Zielgenauigkeit (Stichwort Stabilität) und Wiederholbarkeit der Energieübertragung – und die ist abhängig von der Qualität der Schlagfläche. EasyPutter hat sich daher für Metallschlagflächen entschieden statt für weiche „Kunststoff-Insert.

Mythos: Alle Putter sind gut genug

Auf den ersten Blick mag das einem Laien so erscheinen – denn es geht ja „nur“ darum, einen kleinen Ball ins Rollen zu bringen. Aufgrund der Wichtigkeit (ein Putt über Zentimeter ist genauso wichtig wie ein 250 Meter-Drive) und der Komplexität der wiederholbaren, fein dosierbaren Puttbewegung muss für optimale Ergebnisse ein wirklich gut passender Putter verwendet werden. Selbst die Profis auf der PGA-Tour trainieren jede Woche stundenlang das Putten – wenn Sie nicht so viel Zeit zum Üben haben, ist die richtige Hardware umso wichtiger.

Tatsache ist:
Die meisten Experten sind einhellig der Meinung,

  • fast alle Golfer spielen zu lange Putter (35″ steht als Standardlänge in den Regalen – die durchschnittliche Länge der Putter bei den PGA-Profis liegt bei ca. 33″)
  • die meisten Golfer bekommen mit schwereren Puttern einen ruhigeren Schwung – die kleinen, nervösen Muskeln aus Hand und Handgelenk werden aus dem Spiel genommen, die Bewegung erfolgt mehr aus der Schulterrotation
  • viele Golfer (lt. Messungen ca. 50%) können aus der üblichen Perspektive (über den Putter gebeugt, Augen ÜBER der Ziellinie) nicht richtig zielen. Bereits aus ca. 2,5 Metern zielen sie neben das Loch. Hier hilft eine ergonomischer Version des Zielens: hinter dem Putter, wie bei einem Gewehr, mit den Augen in einer Linie von Zielpunkt – Ball – Putter – Augen. Dies gelingt mit dem selbst stehnden EasyPutter, der auf dem Grün selbstständig stehen kann.
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